Der Stiefsohn von Uhlig, stieg ab 1850 in Chemnitz ebenfalls in das Instrumentenbaugeschäft ein, er betrieb laut Adressbuch der Stadt in Chemnitz in der Spitzgasse 11, später in der Lohgasse1/2, eine Harmonikafirma.
1854 bot er zu anlässlich der Münchner Gewerbeausstellung bereits fünf verschiedene Accordionmodelle an, unter anderem Instrumente mit 88 und 100 Tönen.
In einer Anzeige im Jahr 1855 ist auf der rechten Seite ein 100-töniges Instrument mit 5 Tastemreihen erkennbar, das sich von den anderen dadurch abhebt, dass es anders als bei seinen Modellen nicht vier sondern fünf Löcher zwischen Griff und Tastenfeld aufweist, wie es bei den von Heinrich Band vertriebenen Bandonions der Fall war.
Ab 1856 betrieb C.F. Reichel bereits in Waldheim eine Accordion- und Phissharmonika Fabrik, wie dem Anzeiger und Unterhaltungsblatt für Döbeln, Waldheim, Hartha, Roßwein und deren umliegenden Ortschaften vom 16. Mai 1856 zu entnehmen ist.
Die Fabrikation erfolgte nicht industriell, sondern vornehmlich in Heimarbeit und teilweise in der dortigen Strafanstalt. Neben diesen Zimmermann und Reichel etablierten sich in der Region in der Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche weitere Produzenten.