Von Chemnitz ins Umland – Carl Friedrich Zimmermann

Carl Friedrich Zimmermann und die Harmonikamanufaktur in Carlsfeld

 

Quelle: Kurt Kauer: Der Musikwinkel und die Harmonika

 

Carl Friedrich Zimmermann, der bereits als Kind das Klavier- und Geigenspiel erlernte, machte Uhligs Bekanntschaft während seiner Lehre in der Chemnitzer Eisengießerei Rockstroh. Er hatte von ihm ein Instrument erworben, um seinen Lebensunterhalt durch Musizieren zu bestreiten.

Bereits in den 1843/44 Jahren experimentierte er mit diesem Instrument und begann – wie aus seiner vor Jahren in den USA aufgefundenen Autobiographie zu schließen ist – erste größere Handzuginstrumente im elterlichen Haus zu bauen. In seinem „Praktischen Selbstlehrer für Concertina“, den er 1851 zur Grand Exibition der Londoner Weltausstellung verfasste, ist die Rede von Concertinas mit 56 und 74 Tönen und auch von größeren Instrumenten mit 88 und 108 Tönen. Interessant ist dabei, dass genau dieser maximale Tonumfang zeitgleich von Heinrich Band in Krefeld angepriesen wurde.

Aus dieser Autobiographie Zimmermanns geht hervor, dass er bereits 1848 in Carlsfeld eine Betriebsstätte für Harmonikas eingerichtet hatte, in der Weiterentwicklungen von Uhlichs Concertinas hergestellt wurden. Dazu habe er Gesellen einer Uhrenfabrik engagiert, zeitweise bis zu 76.

1854 wurde Zimmermann bei der Allgemeinen deutschen Industrieausstellung in München mit Harmonikas in 15 Sorten erwähnt. Später wanderte Carl Friedrich Zimmermann nach Amerika aus. In seiner Autobiografie schreibt Zimmermann weiter„…und schon nach zwei, drei Jahren hatte ich mir ein Patent auf das Union Accordeon hier erworben…“

Es ist nicht auszuschließen, dass es sich um das gleiche Instrument handelt, dass später als Bandoneon zu großer Bekanntheit gelangte.